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Gymnasium Buckhorn
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Wettkampfklasse IV in Bad Homburg
2.Tag: Runde 1 bis 4
Endlich ging es am Freitag auch auf den 64 Feldern los.
An diesem Tag wurden 4 Runden gespielt mit einer Bedenkzeit von jeweils 30 Minuten pro Spieler für alle Züge der Partie. Auf dem Team-Meeting vor jeder Runde wurde dann zunächst einmal von unserem Trainer die Mannschaftstaktik vorgegeben:
Die lautete für die ersten beiden Runden einen flüssigen Zug-Rhythmus zu finden bzw. die richtige Mischung zwischen konzentriertem Nachdenken und optimaler Zeiteinteilung zu treffen. In anderen Sportarten würde man dies als „Warmspielen“ bezeichnen.
Des weiteren war die Vorgabe, die ersten 20 Züge mitzuschreiben bzw. 10 Minuten vor Schluss damit aufzuhören.
Ohne überheblich zu klingen, aber diese Taktik konnten wir uns aufgrund unserer Spielstärke auch erlauben.
So wurde in der ersten Runde Rostock sehr überlegen mit 4-0 und in der zweiten Ostfildern verdientermaßen mit 3-1 besiegt.
Wir waren also auf Touren gekommen und haben uns keine Blöße gegeben.
Aber dann gab es direkt das schwerste Kaliber im Turnier:
Es warteten in Runde 3 die Top-Favoriten vom Herder-Gymnasium aus Berlin.
Da half dann auch die beste Eröffnungsvorbereitung nichts, die Gegner waren deutlich um eine Klasse besser als wir. Nur Marten gelang ein Ehren-Remis zum 0,5-3,5 Endstand.
Nach dem Mittagessen wurden wir sogar „hochgelost“, weil die Anzahl der führenden Schulen ungerade gewesen war. Und so folgte der nächste Kracher auf dem Fuße:
Der norddeutsche „Evergreen“ gegen unsere „Nachbarn“, die an Nr.3 gesetzte Wilhelm-Raabe-Schule Lüneburg. Aber was soll ich sagen, unsere Vier waren „echt gut drauf“:
An Brett 1 und 4 holten wir aus der Position der Stärke heraus jeweils einen halben Punkt.
Hommer,Jeremy (2044) – Fuhrmann,Bahne (1684) [A20]
Schulschach-GER-chT, WK IV Bad Homburg (4.1), 24.05.2019
1.g3 d5 2.g2 f6 3.c4 e5 4.f3 e4 5.g1 c5 6.cxd5 xd5 7.c3 d4 8.a4+ xa4 9.xa4 b6 10.xb6 axb6 11.f3 f5 12.fxe4 xe4 13.f3 d5 14.a3 0–0 15.0–0 e8 16.e1 c6 17.b1 a2 18.a1 d5 19.b1 ½–½
Auch hegte unser Team-Captain Bahne schon die Hoffnung, dass es vielleicht sogar zum ganz großen Wurf reichen könnte, denn Linus beherzigte die Vorgabe seines Trainers Jürgen Bildat zu 100 Prozent: Dieser wusste nämlich: „Bildats können nicht gut Schach spielen!“. Also sollte er seine Gegnerin mit Namen Emilia Bildat (nicht verwandt) einfach schlagen. Und dies tat er dann auch in beeindruckender strategischer Manier. Ganz großes Kino!
Müller,Linus (1482) – Bildat,Emilia (1632) [B38]
Schulschach-GER-chT, WK IV Bad Homburg (4.2), 24.05.2019
1.e4 c5 2.f3 c6 3.d4 cxd4 4.xd4 g6 5.c4 g7 6.e3 d6 7.e2 f6 8.c3 0–0 9.0–0 d7 10.d2 e8 11.f3 c8 12.ac1 e5 13.b3 a5 14.fd1 c6 15.a3 b8 16.f1 a6 17.f2 c5 18.b4 axb4 19.axb4 a4 20.xa4 xa4 21.d2 d7 22.b3 e6
23.b5 d7 24.cc2 b6 Ab hier fehlt die restliche Notation. Später: 1–0
Leider konnte Marten seine durchaus vorhandenen Remis-Chancen nicht nutzen und so trennten wir uns genau wie letztes Jahr 2-2.
Somit ergaben diese 5:3 Mannschaftspunkte insgesamt Platz 10 im Tagesklassement:
Wir waren also voll im grünen Bereich!
Beim folgenden Freizeitprogramm am Nachmittag teilten wir uns dann auf zwischen Schwimmerlebnisbad-Besuch, durch die Stadt bummeln mit Genuss eines leckeren Eises sowie Tischtennis und dem Kartenspiel „Arschloch“ (siehe Wikipedia) (inklusive lustigem Trash-Talk vom „Allerfeinsten“).
Am frühen Abend haben sich unsere beiden „Tandem-Experten“ Linus und Marten der deutschen Schulschach-Konkurrenz gestellt und mit 4 Punkten aus 7 Runden einen Platz im Mittelfeld belegt.
Das Thema des zu einer wahren Institution gewordenen Zimmer-Night-Talks vor dem Einschlafen war diesmal:
„Wie kommunizieren eigentlich taub-blinde Menschen bzw. wie erlernen sie dies?“.
Und als das Licht danach ausging, kam es dann noch zu kümmerlichen Versuchen der Spieler, ihren Trainer im Dunklen durch geschicktes Anschleichen zu erschrecken, aber dafür hatte der nur ein müdes Gähnen übrig.
PS:
Das rosarote Zimmer aus dem gestrigen Bericht ist mittlerweile türkis „geworden“ und es dürfen Wetten abgeschlossen werden, welche Farbe es morgen haben wird.
Deutsche Schulschach-Mannschaftsmeisterschaft 2019 Wettkampfklasse IV in Bad Homburg
Zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre haben wir uns für die Deutschen Schulschach-Mannschaftsmeisterschaften in der Wettkampfklasse IV (U13) qualifiziert. Dies gelang unserem Vierer-Team durch einen sehr souveränen Erfolg im „Halbschlaf-Modus“ beim Hamburger Schulschach-Pokal.
Aus dem letztjährigen Team mit dem damaligen Platz 7 ist unser „Oldie“ Samuel ausgeschieden und wird nun an Brett 4 durch unser „Küken“ Alissa ersetzt, ihres Zeichens zur Zeit sechstbeste Schachspielerin Deutschlands in der Altersklasse U10! Mit ihr zusammen wird unsere „zweite Generation“ an den Start in Bad Homburg gehen: Team-Captain Bahne, Linus und Marten, deren jeweils ältere Brüder auch aktiv an unserer Schule Schach spielen. Es bleibt also in der „Familie“, bei einer Deutschen Meisterschaft anzutreten. (PS: Auch Alissa hat jüngere Geschwister …)
Mit dieser gemischten Mannschaft nehmen wir in der diesjährigen Startrangliste nun sogar schon Platz 6 ein, so dass sich ihr Trainer „Billy“ berechtigte Hoffnungen macht, die beste Platzierung unserer Schule „ever“ zu erzielen, um so vielleicht mit mindestens Platz 5 in der Endtabelle endlich mit einem Pokal nach Hause zu fahren.
Schaut man sich allerdings die Teams vor uns an, so dürfte dieses Unterfangen trotzdem sehr schwer werden. Und um die laut Setzliste besten vier Schulen hinter uns zu lassen, müssen wir schon gewaltig über uns hinauswachsen. Viel realistischer ist, dass wir uns der Verfolger erwehren müssen, denn auch die können Schach spielen.
Nach einer „kurzen“ Fahrt im schicken ICE nach Frankfurt mit nachfolgendem S-Bahn-Anschluss zeigte zunächst einmal der Betreuer freiwillig sein „gutes Herz“ (hüstel) und schleppte DIESMAL den Koffer seines ersten Brettes den Hügel hinauf zur Jugendherberge in Bad Homburg, nachdem dies letztes Jahr nach einer verlorenen Wette noch genau umgekehrt gewesen ist.
Die erste „Amtshandlung“ der Jungs auf dem Zimmer war dann der Test der „lebensnotwendigen“ Internet-Verbindung: Nach ausgiebigen Decken-Tests durch unseren WLAN-Experten Linus wird unser Zimmer nun als „Internet-tauglich“ eingestuft.
Ob wir uns der Zimmer-Nummer würdig erweisen werden? Oder hilft es, wenn unser Team-Captain Bahne NOTgedrungen (weil es sein einziges Buch hier ist), das Schaffen der Weltmeister studiert?
Jedoch war nicht alles sofort so „rosarot“ (ACHTUNG: Spoiler!) wie gerade beschrieben:
Marten und seiner Mutter drohte nämlich eine Nacht unter freiem Himmel im Kurpark,
weil ihr Hotel wegen einer Frankfurter Messe überbucht war.
Aber eine gute Fee aus dem Märchenland hatte ein Erbarmen mit ihnen und verschaffte ihnen spät abends im Nachbar-Hotel folgendes Prinzessinnen-Zimmer:
Man beachte die Farbgestaltung!
Geschlafen wurde dann abends auch endlich, nachdem wir den mit einer DWZ von 615 schlechtesten Schachspieler Deutschlands herausgefunden hatten. Das gab jedem dann das Gefühl doch etwas vom Schach zu „verstehen“.