Juniorwahl zur Europawahl 2019

ERGEBNISSE DES GYMNASIUMS BUCKHORN

Teilnehmende Klassen:

Vorwahl am 23.04.2019:       Stufe 9 – 11          (399 teilnehmende Schüler)

Hauptwahl am 10.05.2019:   Stufe 8 – 11          (514 teilnehmende Schüler)

Wahlvorstand:

Herr Dr. Rinklake & SII Musikprofil

Teilnehmende Klassen an der Podiumsdiskussion am 30.04.2019:

Stufe 9 – 11    (Da die Klassenstufe 8 nicht an der Podiumsdiskussion am 30.04.2019 teilgenommen hat, wurden nur die Stimmen der teilnehmenden Stufen 9-11 in den Vergleich einbezogen. So sind eventuelle Auswirkungen der Podiumsdiskussion auf das Ergebnis der Hauptwahl besser zu erkennen.)

Juniorwahl Ergebnisse Final

Podiumsdiskussion & Juniorwahl

Tja, dass sind sie, die Ergebnisse der Vor- und der Juniorwahl. Der Eindruck, der sich auch durch „Fridays for Future“ schon abzeichnete, wird hier bestärkt. Wir, die junge Generation am Gymnasium Buckhorn, wollen einen Wechsel in der Politik, ein „grüneres“ Europa. So käme – bezogen auf die Bundesrepublik – die „große“ Koalition nach unserem Ergebnis auf nur noch 20 (!) Prozent, weit von der regierungsnotwendigen Mehrheit entfernt.

Interessant zu beobachten ist auch der doch große Unterschied zwischen der Vorwahl und der Hauptwahl. Woher kommen diese Unterschiede? Unserer Meinung nach liegt es daran, dass die Aktualität der Wahl zugenommen hat, sich somit mehr informiert und eine (andere) Entscheidung getroffen wurde. Zu dem Prozess der Informierung gehörte höchstwahrscheinlich auch die Podiumsdiskussion, an der – wegen Platzmangels – nur die Schüler der Klassenstufe 9-11 teilnahmen. Die Podiumsdiskussion wurde organisiert und geleitet von uns, Alenka Lahme, Tobias Jorissen, P-J Wolff und Ferdinand Wulff. Auf der Podiumsdiskussion haben wir die Themen Massentierhaltung, Klimawandel, Digitalisierung, Flüchtlinge und Brexit angesprochen. Dazwischen gab es Ja-Nein Fragerunden, wo sowohl Politiker als auch Schüler per Handzeichen antworteten. Obwohl die Politiker, namentlich Dr. Florian Wilde (DIE LINKE), Jan-Hendrik Blumenthal (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Knut Fleckenstein (SPD), Niclas Heins (CDU), Frank Mario Stussig (FDP) und Dietmar Wagner (AfD),  oft nicht auf die Fragen antworteten, ist es unserer Meinung nach doch gelungen, ein gutes Bild der Personen und ihrer Parteien zu skizzieren. So hat beispielsweise Herr Dr. Wilde (DIE LINKE) bei vielen Fragen die Gelegenheit genutzt, einen Rundumschlag gegen das kapitalistische System abzugeben, die eigentliche Frage rückte dabei aber meist in den Hintergrund. Auch die anderen Politiker gingen oft statt auf die Frage eher auf die Aussagen von Herrn Wagner (AfD) ein. So nutzte beispielsweise Herr Fleckenstein (SPD) die Zeit in seinem 30-sekündigen Abschlussstatement, wo er zu begründen hatte, wieso das Kreuz bei seiner Partei landen soll, um gegen eine Wahl der AfD zu argumentieren.

Generell war es interessant zu beobachten, dass fünf von sechs Parteien sich aus unserer Sicht darin einig waren, sich von der AfD zu distanzieren (die sechste Partei war die AfD). Wo sie sich nicht einig wurden, war die Form der Distanzierung: Herr Fleckenstein (SPD) setzte kleine, genaue rhetorische Stiche, die die Situation beim Kommentar Fleckensteins „Hitler wurde auch demokratisch gewählt“, mit Wagner beinahe eskalieren ließ. Eine andere Taktik verfolgte Herr Stussig (FDP), er trug seine Argumente sehr ruhig in seiner Redezeit vor und erklärte dem Publikum beiläufig, wo die Partei FDP gegenteilige Positionen zu der AfD hatte. Dass das Thema „Umgang mit der AfD“ – wie beschrieben – über der Debatte schwebte, erschwerte uns die Debattenführung. Zum einen war es fair, wenn die Chance der Rechtfertigung vorhanden war, zum anderen mussten aber auch unsere Frage beantwortet werden.

Eine weitere Schwierigkeit, die wir hatten, war der Umgang mit der Zeit. Wir hatten einen Minutenplan, nach dem auch vorgeschrieben war, wie viel Zeit jeder Politiker zum Antworten zur Verfügung hatte. Daran musste stets erinnert werden.

Interessant waren für uns die Publikumsabstimmungen. Wenn sich vor einem ein klares Dach aus grünen Kärtchen über den Schülerköpfen darstellt, ist das ein schönes demokratisches Gefühl.

Insgesamt finden wir, hat die Podiumsdiskussion ihr Ziel erfüllt. Die Parteien wurden personifiziert vertreten, sodass sie für uns ab jetzt mit einem Gesicht verknüpft sind. Der genaue Einfluss auf die Juniorwahl lässt sich nur erahnen, als Teil des Informationsprozesses hat sie aber einen hohen Stellenwert und es ist wichtig, dass so etwas an einer Schule stattfindet. Denn so sind wir, die Schüler, gezwungen, uns alle Positionen anzuhören und nicht in einer Filterblase zu verschwinden.

Vielen Dank an Herrn Dr. Rinklake für die Organisation und die Vertreter der einzelnen Parteien.

Ferdinand Wulff (stellvertretend für Organisatoren und Leiter der Podiumsdiskussion: Alenka Lahme, Tobias Jorissen, P-J Wolff)