„I don’t want to miss a thing“

Eine Fernunterricht-Musikproduktion

Während der Zeit, die wir Schüler im zweiten Halbjahr zuhause im Fernunterricht verbracht haben, wurde auch im Musikkurs 9d/9e ein Projekt gestartet – als große Klassenband wollten wir den Song „I don’t want to miss a thing“ von Aerosmith covern, indem wir – jeder von zuhause aus – eine Stimme des Songs nachgespielt und aufgenommen haben. Diese Art von Aufgabe war anknüpfend an das erste Halbjahr, in welchem wir schon mit mehreren Instrumenten wie zum Beispiel Klavier, E-Bass, Gitarre oder Schlagzeug in Bandformationen geprobt haben. Das Projekt erstreckte sich über mehrere Schulstunden, in der wir verschiedene Teilaufgaben bekommen haben.

Anfangs konnten wir zwischen verschiedenen Instrumenten wie Ukulele, Gitarre oder Klavier wählen. Damit jeder flexibel in seiner Entscheidung sein konnte, wurden von der Schule Leihinstrumente zur Verfügung gestellt. Diese Möglichkeit haben mehrere Schüler in Anspruch genommen. Außerdem konnte man sich für die Rolle als Sänger/-in melden oder für diverse Keyboardstimmen. Eine Cello- und Trompetenstimme hat Herr Kalz für einzelne Schüler noch dazu arrangiert. Für die Aufgabe wurden uns mehrere Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Unter anderem gab es in der App von Microsoft-Teams die Notenblätter der einzelnen Stimmen und die dazugehörige Einzelstimme (mit Schlagzeugbegleitung zur Orientierung) als MP3-Datei. Durch diese Vielfalt konnte jeder auch etwas Neues ausprobieren. Für das Einüben der Stimmen hatten wir mehrere Wochen Zeit und konnten so Stück für Stück arbeiten. Im Gegensatz zu der normalen Klassenatmosphäre, in der man eine persönliche Hilfestellung bekam, war das alleinige Üben zuhause zwar ungewohnt, andererseits auch überraschend gut und entspannt. Dank der Hilfestellung konnte man sich schnell zurechtfinden und etwas Eigenes erarbeiten. Mithilfe dieser Aufgabe konnte man seine Eigenständigkeit herausfordern und selber planen, wie man vorgeht. Nach dem Üben sollten wir unsere Stimme einspielen und sie bei Herrn Kalz abgeben. Diese Aufgabe erforderte erstmal Geduld, denn nicht sofort war die Aufnahme so, wie man sie sich eigentlich vorgestellt hatte. In dieser Phase konnte man aber wieder selber ausprobieren, mit welcher Technik man am besten vorgehen sollte. Nachdem alle ihre Stimme eingespielt und abgegeben hatten, wurden die Stimmen von Herr Kalz zusammengefügt und die Arbeit mehrerer Schüler fügte sich zu einem richtigen Cover-Song zusammen. Die Aufgabe war insgesamt vor allem für das eigenständige Arbeiten sinnvoll und hat Spaß gemacht, da man mithilfe der vielen Hilfestellungen und Hinweisen Stück für Stück zum Ziel geleitet wurde. Der Moment, in dem ich das Endprodukt zum ersten Mal gehört habe, war toll. Ein Teil von so etwas Großem zu sein, hat einen mit Stolz erfüllt und gezeigt, dass man auch in dieser Zeit von zuhause aus, etwas lernen und produzieren kann – wenn jeder einen kleinen Teil beisteuert.

Theresa 9e, 16. Juni 2020