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Gymnasium Buckhorn
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Ein ganzes oder halbes Jahr im Ausland zu verbringen ist für viele Jugendliche ein großer Traum. Die Herausforderung, sich alleine in einem fremden Land zurecht zu finden, die Sprachkenntnisse zu verbessern und den kulturellen Horizont zu erweitern, lockt Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland und vielen anderen Nationen. Diesen Traum, wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe dieses Jahr das zweite Halbjahr meines zehnten Schuljahres in Kanada verbracht, wo ich die West Vancouver Secondary School besuchte. West Vancouver liegt direkt an der Westküste in British Columbia, am Pazifik, und ist mit Vancouver über eine imposante Brücke über die Bucht verbunden. Im Folgenden werde ich ein wenig über meine Erfahrungen berichten.
First of all: Warum Kanada? Auf jeden Fall wusste ich: wenn weg, dann auch weit weg – muss sich ja auch lohnen. Und ich wollte gerne in ein englischsprachiges Land, in dem auch (etwas) französisch möglich ist. Also Kanada! Kanada ist zu riesigen Teilen mit Wäldern bedeckt und beherbergt eine unberührte Naturlandschaft mit einer einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt. Die Rocky Mountains, die großen Seen wie der Lake Ontario, Braunbären und Polarwölfe sind nur einige von vielen Beispielen für die atemberaubende Natur des zweitgrößten Landes der Erde. Ein Aufenthalt in Kanada bietet großartige Chancen auf Entdeckungsreise zu gehen und das Land für sich erschließen – wenn auch aufgrund der schieren Größen nur zu einem winzigen Teil. Ein Auslandsaufenthalt gibt einem aber nicht nur die Möglichkeit die Landschaft Kanadas zu genießen, sondern auch das multikulturelle Kanada mit seinen modernen Metropolen wie Vancouver kennenzulernen und auch in den entspannten Kanadischen Lifestyle einzutauchen. Rückblickend gesehen war es definitiv eine sehr gute Entscheidung!
Gastfamilie: Vor meiner Reise hatte ich mich auf meine Gastfamilie mit Kindern sehr gefreut, da ich erst sehr spät eine Familien-Zuteilung aufgrund einiger Verzögerungen durch die Corona-Pandemie erhalten hatte. Nach meiner Ankunft musste ich aber leider feststellen, dass diese wenig bis gar keine Zeit für mich hatten. Deshalb habe ich das International Office des Schuldistrikts, welches sich um mich und die anderen Gastschüler gekümmert hat, nach einer anderen Gastfamilie gefragt. Das hat glücklicherweise relativ schnell geklappt und ich bin nach den ersten zwei Monaten dann noch einmal nicht allzu weit umgezogen. Meine neue Gastfamilie bestand aus einem älteren Ehepaar und diesmal mit einer Gastschwester aus Südkorea. Da diese mehr Zeit hatten und sich um mich auch mehr gekümmert haben, wurde es deutlich angenehmer für mich.
Die Schule unterscheidet sich dort sehr stark von denen hier in Deutschland. So hat man an vielen Schulen immer nur 4 Fächer, die pro Semester zu einem großen Teil frei wählbar sind. Ich hatte mich beispielsweise für Textiles, Physical Health Education ( = Sport), Math und Literary studies / composition entschieden. Eine gute Wahl, da ich somit über Tag immer einen guten Wechsel von praktischen, theoretischen und sprachlichen Elementen hatte. Schulbeginn war an meiner Schule immer um 8:30 Uhr und drei mal in der Woche war der Unterricht um 15 Uhr und zwei mal in der Woche um 12:35 Uhr zu Ende. Der Schulalltag wurde in meiner Wahrnehmung eigentlich immer entspannt gestaltet. Die Schule bietet auch immer sehr viele gemeinsame Aktivitäten an, dazu zählen: Musikveranstaltungen, Waterslides an warmen Tagen, Fashionshows, Food Trucks, Melonenwettessen, Haustiertag und noch weitere Feste an.
Und was habe ich noch so nach der Schule gemacht? Sport, das ist den Schulen in Kanada sehr wichtig und es wird daran nicht gespart. So gibt es viele von der Schule aus organisierte Sportaktivitäten, bei denen Lehrerinnen und Lehrer auch das Training gestalten. Hierbei wird der Sport in Trimester unterteilt: Herbstsport, Wintersport und Sommersport: Dazu gehören unter anderem Kurse zum Schwimmen, Radfahren, Klettern, Skifahren, Mountainbike, Badminton, Fußball, Rugby und noch viel mehr. Bei vielen Kursen wird allerdings schon darauf geschaut, wie gut man bereits in dieser Sportart ist. Ich hatte mich nach einigen Überlegungen für Track and Field ( = Leichtathletik) entschieden, was im Nachhinein für mich eine sehr gute Entscheidung war. Ein Sport ist übrigens kein Muss, aber doch sehr empfehlenswert – auch um mit den Kanadiern gut in Kontakt zu kommen.
Da der Pazifikstrand nur 15 Minuten von meiner Schule entfernt war, bin ich oft nach der Schule dort hingegangen. Außerdem kann man in der Gegend um Vancouver noch viele Freizeitaktivitäten unternehmen, von Ziplining und Skifahren auf Grouse Mountain (mit Blick auf Vancouver und die Bucht) , Schwimmen oder Wandern gehen in Deep Cove bis Shoppen und Chillen in Downtown ist wirklich für jeden etwas dabei. Cool fand ich auch die Universität direkt am Pazifik – vielleicht gehe ich eines Tages dahin zurück, um dort zu studieren.
Der Auslandsaufenthalt wurde von einer privaten Agentur aus dem Hamburger Umfeld organisiert, die das regelmäßig macht. Es gibt in Deutschland diverse Agenturen, die so etwas anbieten. Wenn ich dein Interesse an einem Auslandsaufenthalt geweckt habe, kannst du diese leicht im Netz recherchieren. Meine Eltern und ich hatten mit drei Agenturen vorher gesprochen. Die Angebote, Möglichkeiten und Preise waren immer recht ähnlich.
See you und danke fürs Lesen!
Mara Fiedler