Landessieger beim Geschichtswettbewerb

Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2018/2019 haben unsere Schülerinnen und Schüler mit sehr großem Engagement teilgenommen und vielfach hervorragende Beiträge eingereicht. Insgesamt werden unsere Schülerinnen und Schüler mit 8 Preisen ausgezeichnet, so dass das Gymnasium Buckhorn erneut auch als landesbeste Schule geehrt wird.

Am 20. Juni werden die Preisträgerinnen und Preisträger im Festsaal der Körber Stiftung von Schulsenator Thies Raabe und dem Vorsitzenden der Körber Stiftung geehrte. Betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Dr. Schulz und Herrn Mittwollen.

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Geschichtswettbewerb 2918/2019

Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2018/2019 haben unsere Schülerinnen und Schüler mit sehr großem Engagement teilgenommen und vielfach hervorragende Beiträge eingereicht. Insgesamt werden unsere Schülerinnen und Schüler mit 8 Preisen ausgezeichnet, so dass das Gymnasium Buckhorn erneut auch als landesbeste Schule geehrt wird.

Aus insgesamt 1.992 eingereichten Beiträgen zum Ausschreibungsthema » So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch « wurden nun die besten Arbeiten ausgewählt. Auf Landesebene vergibt die Körber-Stiftung insgesamt 250 Landessiege (je 250 Euro) und 250 Förderpreise (je 100 Euro).

Die Schülerinnen und Schüler haben sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Rahmenthema beschäftigt. Große Ereignisse in der Geschichte, aber auch kleinere Anlässe, die Einfluss auf das Leben von Menschen genommen haben, wurden von ihnen erforscht.

Als »Spurensucher« befragten sie dazu oftmals Zeitzeugen in der eigenen Familie.U a. mit Blick auf den 30. Jahrestag des Mauerfalls untersuchten viele junge Geschichtsforscher, welche Spuren die DDR und auch die Wiedervereinigung bis heute hinterlassen haben. Ebenso häufig brachten die Teilnehmenden Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg und heutige Fluchtgeschichten miteinander in Verbindung. »Die Ergebnisse der aktuellen Wettbewerbsrunde zeigen, dass das Thema bei den Jugendlichen einen Nerv getroffen hat. Selten war die Themenvielfalt so groß wie in diesem Jahr«, so Gabriele Woidelko, Leiterin des Bereichs Geschichte und Politik der Körber-Stiftung.

Kritischer Umgang mit Quellen ist wichtig
Neben der Zeitzeugenperspektive ist die Archivrecherche weiterhin wichtig: Knapp der Hälfte der Beiträge liegt Quellenarbeit in Archiven zugrunde, aber auch außerschulische Lernorte wie Museen und Gedenkstätten wurden für die Themensuche und Recherche häufig genutzt. Entsprechend oft gaben die Jugendlichen als Fazit zu Protokoll, dass für ihre Recherchen die Suche im Internet nur bedingt hilfreich sei. »Mit der Teilnahme am Geschichtswettbewerb lernen Schülerinnen und Schüler auch den Umgang mit Quellen und Fakten. Ein wichtiges Rüstzeug im digitalen Zeitalter«, so Woidelko. Und auch die Kreativität fördert der Wettbewerb, wie die Resultate zeigten: Neben schriftlichen Beiträgen wurden auch Videos, Podcasts oder Ausstellungen eingereicht.

Über den Geschichtswettbewerb
Seit 1973 richten die Hamburger Körber-Stiftung und das Bundespräsidialamt den Geschichtswettbewerb aus, der auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Stifters Kurt A. Körber zurückgeht. Ziel ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Ausgeschrieben wird der mit bislang über 146.500 Teilnehmern und rund 33.500 Projekten größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland in einem zweijährigen Turnus und zu wechselnden Themen.

Am 20. Juni werden die Preisträgerinnen und Preisträger im Festsaal der Körber Stiftung von Schulsenator Thies Raabe und dem Vorsitzenden der Körber Stiftung geehrte. Betreut wurden die Schülerinnen und Schüler von Herrn Dr. Schulz und Herrn Mittwollen.

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»Ein Leben inmitten der Cholera –Hamburg 1892« von Anna und Julia

 (Klasse 6, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

»Erna ist 11 Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Sie ist glücklich, denn sie hatte gerade Geburtstag. Doch dann werden die Hamburger krank und sterben.« Die Sechstklässlerinnen Anna und Julia erzählen in einem Tagebuch die Geschichte der von ihnen erfundenen Erna, die zur Zeit der Choleraepidemie 1892 in Hamburg lebte. Die Schülerinnen schildern den Alltag des Mädchens, umgeben von Kranken und Toten. Dazu schildern sie die Ursachen der Seuche sowie die Maßnahmen, die die Stadt Hamburg zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger ergriff. Eingefügte Infokästen ermöglichen eine Zuordnung der im Tagebuch angesprochenen Ereignisse und Personen und liefern zusätzliche Informationen zu der Epidemie. Die Sechstklässlerinnen schließen ihr fiktives Tagebuch mit einem Rückblick von Erna auf die Monate, in denen die Cholera in Hamburg wütete.

 

»Das Leben von alleinstehenden Frauen mit Kindern in der Nachkriegszeit« von Helene

 (Klasse 11, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

Mit dem Schicksal ihrer vier Urgroßmütter beschäftigt sich Helene. Sie alle zogen nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Kinder ohne Mann bzw. Vater auf. Das weckte das Interesse der Teilnehmerin, die ihre Großeltern als sekundäre Zeitzeugen über ihre jeweiligen Mütter befragte. Die Problematik, dass ihre Großeltern die Zeit nur als Kinder miterlebt hatten, reflektiert die Elftklässlerin kritisch. Sie untersucht die allgemeine Situation in der Nachkriegszeit und vergleicht das Leben ihrer Vorfahrinnen vor diesem Hintergrund. Ihr Resümee: »für Frauen wie meine Urgroßmütter gab es zunächst nur den Überlebenskampf [… doch] sie gewannen mehr Selbstständigkeit und Durchhaltevermögen.« Durch ihren Beitrag habe sie nicht nur etwas über die Nachkriegsgeschichte gelernt, sondern auch darüber, wie sehr diese Zeit ihre Familie noch heute prägt.

 

»Krisenbewältigung durch Flucht aus der DDR in die BRD« von Paul

(Klasse 10, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

»Eine gute und umfassende Recherche ist das A und O, nur so lässt sich ein repräsentatives Bild einer Situation schaffen«, resümiert Paul. Dass der Zehntklässler weiß, wovon er spricht, zeigt sich daran, dass er für seinen Beitrag nicht nur Literatur heranzog, sondern Interviews führte und Museen in Berlin sowie die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen besuchte. Mit seinen Recherchen ging es ihm darum, die Aussagen seiner Großmutter und Großtante besser verstehen zu können. Beide waren in unterschiedlichen Jahrzehnten aus der DDR in die BRD geflohen. So verknüpft der Schüler die Erinnerungen seiner Verwandten mit den historischen Ereignissen. Dabei zeigt er immer wieder auf, welche Krisen die Frauen, aber auch die Gesellschaft zu bewältigen hatten und wie dies gelang. Am Ende seines Beitrags steht ein Vergleich der historischen Fluchtbewegung in die BRD mit der heutigen.

 

»Hexenverfolgung in Hamburg« von Malin

(Klasse 11, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

In der frühen Neuzeit wurden vielerorts im Heiligen Römischen Reich Frauen als vermeintliche Hexen verfolgt, angeklagt und oft auch hingerichtet. Wie sich die Hexenverfolgung in Hamburg gestaltete, untersucht Malin in ihrer schriftlichen Arbeit. Dafür recherchierte sie in der Staats-und Universitätsbibliothek, im Museum am Rothenbaum (MARKK) und im Staatsarchiv. Die Elftklässlerin zeigt die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingen auf, bevor sie auf den Hexenglauben und die Hexenverfolgung eingeht. Sie arbeitet heraus, dass die Hexenverfolgung ein Ventil für die frühneuzeitlichen Krisen und Umbrüche war. An beispielhaften Prozessen macht sie deutlich, dass Hamburg im Vergleich zum restlichen Reich in der Hexenverfolgung gemäßigt vorging. Obwohl es Hexenprozesse gab, urteilten die Richter verhältnismäßig rational und sprachen viele der als Hexen Angeklagten frei.

 

»Was nun? Was uns in Krisen antreibt« von Elina

(Klasse 11, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

Elina untersucht in ihrem Beitrag die Flucht ihrer Großmutter Elisabeth aus Ostpreußen. Im Januar 1945, wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, floh die damals 12-Jährige mit ihrer Mutter und ihrem Bruder vor der sowjetischen Armee. Elisabeth schildert die Flucht im Zeitzeugeninterview als grauenvolle, entbehrungsreiche und nachhaltig prägende Erfahrung. Die Elftklässlerin beschreibt die verschiedenen Stationen der Flucht und fügt Erklärtexte in ihre Arbeit ein. Die graphisch abgesetzten Texte binden die Zeitzeugenerzählung der Großmutter an die historischen Ereignisse rück. Mit Karten und Bildern, zum Teil mit einer App selbst erstellt, illustriert die Teilnehmerin ihren Bericht. Der zweite Teil der Arbeit trägt den Titel »Was uns in Krisen antreibt«. Hier leitet Elina aus der Fluchterfahrung und dem Durchhaltevermögen ihrer Großmutter Strategien ab, wie man mit Krisen umgehen kann.

 

»So geht’s nicht weiter« von Lilly

(Klasse 11, Gymnasium Buckhorn, Hamburg)

Briefe, Fotos, Dokumente –ein Sammelsurium an Quellen über das Leben im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit. All das erhielt Lilly von ihrer Großmutter, mit der sie auch intensive Zeitzeugeninterviews führte. Anhand der Erlebnisse ihrer Familie schildert die Elftklässlerin das Leben im Nationalsozialismus: den Alltag einer alleinerziehenden Mutter, den Druck, in die NSDAP einzutreten, Bombardements, das bange Warten im Bunker, Armut und Hunger. Während ihre Großmutter über ihr Leben detailreich erzählt wird die Recherche zu Artur Klingemeier, einem weiteren Vorfahren, zu echter Detektivarbeit. Angeregt durch Briefe aus den 50er Jahren recherchiert die Schülerin im Internet und in Büchern. Sie entdeckt, dass der SS-Offizier über die sogenannte Rattenlinie nach Argentinien floh und später nach Deutschland zurückkehrte. Abschließend reflektiert Lilly über die Auswirkungen, die der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit bis heute auf ihre Familie haben.